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BeschreibungBilderKarte

Schlosspark Bruhl.Parterre.2015.Foto Horst Gummersbach

Die Parkanlage in Brühl umfasst die beiden Schlösser Augustusburg und Jagdschloss Falkenlust, die für den Kölner Erzbischof und Kurfürsten Clemens August erbaut wurden. Der Park von Schloss Brühl wurde ab 1728 angelegt. Entscheidenden Anteil hatte Dominique Girard, der seine Ausbildung noch unter dem weltberühmten Gartenschöpfer André Le Nôtre in Versailles erhalten hatte. Er entwarf das Brühler Gartenparterre und fasste hier seine bisherigen, in den ebenfalls von ihm entworfenen Gärten von Nymphenburg und Schleißheim sowie des Oberen Belvedere in Wien gemachten Erkenntnisse und Ideen nach den strengen Maßgaben der Theorie und Praxis der französischen Gartenkunst zusammen. Schwerpunkt der Brühler Gartenanlage ist das südlich des Schlosses Augustusburg gelegene große zweiteilige Broderieparterre mit runden und vierpassförmigen Fontänenbecken und anschließendem Spiegelweiher. Die wie Stickerei (frz. broderie) wirkenden filigranen Buchsornamente der Zierbeete sind mit rhythmisch bepflanzten Blumenrabatten eingefasst. Die das Parterre seitlich begrenzenden Lindenalleen leiten über zu dreieckförmigen Heckenquartieren, die ihrerseits mit Rundsälen, Brunnen und kleinen Salons gestaltet sind und schon im 18. Jh. intime Ausflugsziele waren. Der Barockgarten wurde im 19. Jahrhundert von Peter Joseph Lenné zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Die gesamte Parkanlage enthält neben dem Hauptparterre mehrere abgeschlossene Bereiche. So findet sich unterhalb des Orangerieflügels der so genannte „Geheime Garten“ (Jardin Secret). Im Waldgebiet des Schlossparkes, im ehemaligen Tiergarten, befand sich das 1747 errichtete „Chinesische Haus“, ein exotischer, 60 Meter breiter Pavillon. Dieses der damaligen Chinamode folgende Lustschloss musste 1822 abgetragen werden, da es baufällig war. Teile des Kanalsystems, das den Pavillon umgab, sind bis heute erhalten. Das barocke Parterre wurde in den Jahren 1933 bis 1937 auf der Grundlage des originalen Gartenplanes wiederhergestellt und gilt heute als eines der authentischsten Beispiele französischer Gartenkunst des 18. Jahrhunderts in Europa.

Besonderheit

Der Park von Schloss Augustusburg wurde zusammen mit den baulichen Anlagen 1984 in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen. Der heute naturbelassene äußere Teil des Schlossparks von Augustusburg von ca. 50 ha mit 300-jährigem Baumbestand und einer üppigen Tier- und Pflanzenwelt wurde unter Naturschutz gestellt.

Fotos: © UNESCO-Welterbestätte Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl/Horst Gummersbach

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Informationen

Typ
Musterbeispiel eines authentisch restaurierten Barockgartens

Besteht seit
1728, Umgestaltung im 19. Jahrhundert durch Peter Joseph Lenné

Adresse
Schlösser Brühl
Schlossstraße 6
50321 Brühl

Zugang
Öffentliche Anlage, Schlossbesichtung nur in Verbindung mit einer Führung

 

 

 

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