Der Aufstieg Bonns als Residenzstadt der Kurfürsten von Köln begann im 16. Jahrhundert. 1689 wurden die mittelalterliche Stadtbefestigung und das Schloss zerstört. Kurfürst Joseph Clemens begann einen prachtvollen Neubau, vor dessen Südfassade der Hofgarten angelegt wurde. Der Park orientierte sich ursprünglich an französischen Vorbildern mit Formgehölzen, Statuen, Terrasse und einem tiefer liegenden, von Lindenalleen gesäumten Broderie par terre. Kurz nach 1820 wurde anstelle des großen Brunnens die „Anatomie“ (nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel) gebaut, die heute das Akademische Kunstmuseum beherbergt. Seine heutige Gestalt hat der Hofgarten in dieser Zeit erhalten. Im barocken Gesamtkonzept war die Sicht zum Rhein Teil des Gartens. Neuzeitliche Uferbebauung und der Schinkel-Bau verhindern das heute. So wurde aus einem Gartenraum in freier Landschaft ein baulich gefasster Park von siebeneinhalb Hektar. Nach 1779 erhielt der Hofgarten zum Alten Zoll hin einen Gartenraum im „englischen Stil“ mit exotischen Bäumen.
Besonderheit
Bei Veranstaltungen Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre versammelten sich Hunderttausende im Hofgarten und demonstrierten gegen Atomkraft sowie für Frieden und Abrüstung und demonstrierten gegen den NATO-Doppelbeschluss. Inzwischen wird der Bonner Hofgarten für studentische Kundgebungen, universitäre Veranstaltungen und gelegentlich für Großveranstaltungen (z. B. Eröffnungsfeier des XX. Weltjugendtages) genutzt.
Fotos: Wolkenkratzer/Wikipedia (Artikelbild); Stadt Bonn, Arabsalam/Wikipedia (Galerie)
Typ
Ursprünglich französische, barocke Vorbilder, nunmehr orientiert an englischen Landschaftsgärten
Besteht seit
Mitte des 18. Jahrhunderts
Adresse
Hofgarten
Am Hofgarten 10
53113 Bonn
Zugang
Eintritt: öffentlicher Park